Bauwochenende

Erst mal nachgeschoben: ein Dickes DANKESCHÖN ans La Datscha und die Magdeburger U-Laden Crew; beide haben ihre letzten Konzerte als Solipartys für uns gemacht. Schön war’s!
Bauwochenende
Kommendes Wochenende (28. / 29.11.) laden wir euch zu unserem kleinen Bauwochenende ins L!Z ein. Wir haben einiges zu tun und freuen uns über jede Hilfe. Los geht’s am Samstag um 11 Uhr, unsere Adresse ist Alt Salbke 144. Wenn ihr Pennplätze braucht, schreibt bitte vorher ne Mail.

Libertäres Zentrum im Aufbau

Liebe UnterstützerInnen und Freunde,
obwohl wir fast zwei Monate nichts mehr von uns hören ließen, haben wir unser Projektziel ununterbrochen weiter verfolgt. Nun wollen wir euch endlich auf den neuesten Stand bringen. Zuerst das Wichtigste: das Libertäre Zentrum befindet sich seit mehreren Wochen im Aufbau.
Verhandlungen mit der Stadt
Nach der sechswöchigen Besetzung im Sommer, der anschließenden „kalten Räumung“, einer Freiraumdemo und zahlreichen Aktionen begannen im August Verhandlungen zwischen von OB Trümper beauftragten Vertretern der Stadt Magdeburg und unserer Kampagne, mit Unterstützung durch einige Stadträte. In den Gesprächen erklärten einige Vertreter der Stadt einerseits ihr Wohlwollen unserem Projekt gegenüber. Andererseits forderten sie jedoch einen klaren bürokratischen Rahmen für dessen mögliche Umsetzung in einem leerstehenden städtischen Objekt. Uns wurde ein detaillierter, langwieriger Verlaufsplan für die weiteren Verhandlungen vorgelegt, welcher u.a. die Gründung eines Vereins, zwei notwendige positive Stadtratsbeschlüsse und weitere Verhandlungen mit verschiedenen Behörden beinhaltete.
Konkret wurde uns, nach dem anfänglichen Vorschlag einer indiskutablen Ruine, die Nutzung eines ehemaligen Schulgebäudes zusammen mit einem großflächigen Gelände in Aussicht gestellt. Über die genauen Konditionen, zum Beispiel die Höhe eines möglichen Kaufpreises, wurden jedoch keine klaren Aussagen getroffen. Wohl aber wurde signalisiert, dass ein marktüblicher Kaufpreis erhoben würde, der im Bereich von ca. 100.000 € aufwärts angesiedelt werden kann. Zur Vorbedingung für eine Nutzung nach einem eventuellen Kauf wurde gemacht, dass in das Schulgebäude komplett neu sanitäre Anlagen und eine Heizanlage eingebaut werden müssen, da es uns nicht zugetraut wurde, den außerhalb des Gebäudes befindlichen Sanitärtrakt im Winter für uns selbst gefahrlos 🙂 nutzen zu können. Dies vor dem Hintergrund einer noch nicht bestehenden Nutzungsgenehmigung für das Libertäre Zentrum zu Wohnzwecken. Wir besichtigten das angebotene Gelände und ließen von einer unabhängigen Firma ein Baugutachten anfertigen. In diesem wurde festgestellt, dass die notwendigsten Sanierungsarbeiten (Dachstuhl, Heizungsanlage, Bausubstanz) nochmals Kosten von mehr als 100.000 € verursachen würden – die nötigen Aufwendungen für den Umbau der ehemaligen Schulräume nicht eingerechnet. Diese Summe macht den Aufbau des Libertären Zentrums im angebotenen städtischen Objekt unmöglich.
Der Worte sind genug gewechselt, lasst nun endlich Taten sehn!
Unserer Einschätzung nach waren die Verhandlungspartner der Stadt nicht willens, einen Verhandlungsrahmen zu bieten, der es uns ermöglicht hätte, zeitnah und unbürokratisch ein Gebäude für den Aufbau des Libertären Zentrums zu nutzen. Diejenigen unter uns, die dringend Wohnraum benötigen, hätten unter der Verfahrensweise der Stadt vor dem Winter kein Obdach erhalten. Von einer Förderung durch OB Trümper kann also nicht die Rede sein. Die zur Schau gestellte bürokratische Unflexibilität, die sich teils als paternalistische Bevormundung äußerte, ließ bei uns den Eindruck entstehen, dass es beabsichtigt sei, unser Anliegen wie einen „ganz normalen“ Immobilienverkauf zu behandeln. Die Eröffnung eines Libertären Zentrums ist aber kein normaler Immobilienkauf – das L!Z soll ein Katalysator für vielfältige politische, soziale und kulturelle Veränderungen in Magdeburg sein!
Wir freuen uns sehr, nun eine unterstützende Person gefunden zu haben, die uns durch das Einräumen besonderer Konditionen den Mietkauf eines Wohnhauses ermöglicht. Dies bedeutet aber nicht, dass bei scheiternden Verhandlungen mit städtischen Vertretern ein Kauf auf dem freien Markt automatisch eine Option ist, da der dort vorherrschende Drang nach Profitmaximierung kaum einen sozialen Spielraum zulässt.
Unser Haus
L!ZWährend der Verhandlungen mit der Stadt wurde durch uns der Verein „Libertäres Zentrum Magdeburg e.V.“ gegründet, um als juristische Person Verträge unterzeichnen zu können. Trotz aktiver Bemühungen des Staatsschutzes, den Verkäufer durch persönliche Gespräche zu verunsichern, vor uns zu warnen und so vermutlich vom Verkauf abzubringen, schließt der Verein derzeit einen Mietkaufvertrag für ein Altbau-Wohngebäude in Magdeburg-Fermersleben ab. Das Gebäude gehört einer Privatperson, welche unsere Ideen unterstützenswert findet und uns deshalb das Haus zu sehr guten und marktunüblichen Konditionen überlässt. Ansonsten wäre der Mietkauf eines Gebäudes für uns nicht umsetzbar gewesen. So aber nehmen wir die Chance wahr, mit dem Aufbau des Libertären Zentrums hier und jetzt beginnen und das L!Z so bald wie möglich eröffnen zu können. Damit schaffen wir eine Projektstruktur, die es in Magdeburg bisher nicht gibt: eigene Räume für linke Politik, Kunst und selbstorganisierte, unkommerzielle Projekte. Und zwar unabhängig von Vermietern, Stadt, NGOs etc..
Das Haus bietet ausreichend Platz für gemeinschaftliches Wohnen sowie für verschiedene politische und kulturelle Projekte. Fest geplant sind ein Veranstaltungs- und Konzertraum, ein Umsonstladen, ein Infoladen, ein Seminarraum sowie eine Siebdruck- und eine Selbsthilfewerkstatt. Das Gebäude befindet sich in einem grundsätzlich akzeptablen Zustand, muss aber an etlichen Stellen saniert werden, damit Leute und Projekte einziehen können. Wir sind fleißig dabei, das Haus winterfest zu machen sowie instand zu setzen und benötigen dafür vielfältige Unterstützung. Vor allem können wir so gut wie alles an Material, Baustoffen und Werkzeugen gebrauchen. Zudem werden wir bald wieder zu Bauwochenenden einladen.
Still loving Squats!
Das Libertäre Zentrum soll auch Ausgangspunkt für zukünftige Freirauminitiativen sein, denn der Kampf für Autonomie und Freiräume endet nicht mit der Eröffnung des L!Z, sondern geht in die nächste Runde. Wir empfinden Hausbesetzungen weiterhin als legitimes Mittel, um auf leer stehende Gebäude hinzuweisen, die dahinter stehenden Verwertungsprinzipien öffentlich zu machen und ungenutzten Wohnraum unbürokratisch wieder mit Leben zu füllen. Wir werden mit dem Libertären Zentrum Aktionen unterstützen, welche die Regeln von Gentrifizierung und kapitalistischer Verwertungslogik klar und gezielt brechen. Oder, wie die Pyranhas sagen: Es gibt genug tote Stadt! Lasst uns diesen Zustand gemeinsam verändern!
Vollversammlung des Libertären Zentrums im November 2009

19. September: Freiraumdemo in Wittenberg

Wittenberg-Demo Am 25.08.2009 wurde die Besetzung der Wallstraße 1 in Wittenberg aufgrund des massiven Repressionsdrucks auf einzelne Aktivist_Innen aufgegeben. Um ihren Kampf für ein selbstverwaltetes Zentrum und linke Freiräume auf die Strasze zu tragen, findet am 19. September eine Freiraumdemo in Wittenberg statt.

Wir solidarisieren uns mit den Wittenberger AktivistInnen und rufen gemeinsam mit der Antifa Burg dazu auf, am 19. September nach Wittenberg zu fahren. Zugtreffpunkt dafür ist 12.45 Uhr / Hauptbahnhof Magdeburg / Gleis 6.

Mehr Infos auf www.squatwittenberg.blogsport.de.

Verhandlungen mit der Stadt

Derzeit befinden wir uns in Verhandlungen mit der Stadt Magdeburg über die Überlassung eines geeigneten städtischen Geländes für die Realisierung des Libertären Zentrums. Es geht um mehrere Gebäude und eine sehr große umliegende Freifläche. Nun stehen Besichtigungen an, Gespräche, die Vereinsgründung, Absprachen mit Architekten… es geht also voran, auch wenn wir bisher nur wenig von den Verhandlungen berichten können.
Sowie wir konkrete Ergebnisse haben, werden wir euch hier davon berichten.

Infoveranstaltung mit dem Mietshäusersyndikat

Das Mietshäusersyndikat berät selbstorganisierte Hausprojekte und beteiligt sich an Projekten, damit Häuser dauerhaft dem Immobilienmarkt entzogen werden. Derzeit sind 66 Hausprojekte im Mietshäusersyndikat organisiert. Mehr Informationen gibt es auf www.syndikat.org.
Am Sonntag (16.08.) besucht uns ein Referent aus Leipzig, um über das Mietshäusersyndiakt zu berichten und die mögliche Zusammenarbeit mit Projekten in Magdeburg zu diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Sonntag, 16.08.2009
19 Uhr im BUND
(Olvenstedter Str. 10)


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Soli-Aktion in der Poliklinik [Update]

Laut einem Indymediabericht wurde die SKET-Poliklinik wieder besetzt. Die “Aktionsgruppe für mehr Autonome Zentren” sieht “die Besetzung als Versuch, ein Autonomes Zentrum in Magdeburg zu etablieren.”
Wir freuen uns über die Aktion und kommen alle am Dienstag zur offiziellen Einweihungsparty vorbei.

Die Cops haben auch eine Meldung über die Aktion raus gebracht. (Die Volksstimme schrieb den Bericht ab und titelte “Unbekannte stürmen besetztes Haus” 🙂
wiederbesetzte Poliklinik

LET‘S PUSH THINGS FORWARD

Vor einer Woche setzten wir mit der Freiraumdemo unsere Kampagne “Für ein Libertäres Zentrum Magdeburg” fort. Als Reaktion gab es einen Artikel in der Volksstimme – diesmal keine kopierte Polizeimeldung, sondern selber recherchiert und geschrieben. Glückwunsch an die Redaktion!
Evil Hase Am Freitag beteiligten wir uns mit Küfa (Küche für alle) und einem Siebdruckstand am Straßenfest in der Klosterbergestraße in Buckau. Das Fest machte einen für Magdeburger Verhältnisse angenehm vielfältigen und bunten Eindruck.
Samstag unterstützten wir die Traceure von Senshi Parkour Magdeburg bei ihrem Urban Sports Festival. Senshi Parkour setzt sich “für mehr Leben und ‘Urban Sports’ auf den Straßen und eine gleichberechtigte und respektvolle Nutzung des öffentlichen Raumes” ein.
Wir sehen die Notwendigkeit eines selbstorganisierten politischen und kulturellen Freiraums in Magdeburg mehr als je zuvor. Die Kampagne geht weiter und wir erwarten die baldige Eröffnung des Libertären Zentrums Magdeburg. In diesem Sinne veröffentlichen wir hier den Redebeitrag, der auf der Abschlusskundgebung am 18. Juli in der Nähe der ehemals besetzten Poliklinik gehalten wurde:

Wir befinden uns hier am Bahnhof Buckau. Einige von euch erkennen diesen Ort vielleicht wieder. Er ist nämlich gerade mal 200 Meter Luftlinie entfernt von dem Ort, wegen dem wir hier sind. Wir befinden uns gerade so nah an der Villa, dass ich es für sehr wahrscheinlich halte, dass die dort ausharrenden Securities jedes meiner Worte verstehen. Und doch sind wir gerade verdammt weit weg von unserem Libertären Zentrum. Denn leider seid ihr alle nicht zur Feier des Zweimonatigen des Squats in der Freien Strasse gekommen. Ihr seid hier, weil wir gezwungen wurden, das Libertäre Zentrum in der Freien Strasse aufzugeben. Weil wir uns einer Repression ausgesetzt sahen, die so massiv und gewaltsam war, dass sie uns aus unserem Traum davon, einen Freiraum entstehen zu lassen, unsanft geweckt hat.
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Freiraumdemo am 18. Juli 2009




Unsere und eure Demonstration “Für ein Libertäres Zentrum in Magdeburg – für selbstorganisierte Freiräume in Magdeburg und überall” wird von der Kampagne als großer Erfolg angesehen. Die erste Magdeburger Freiraumdemo seit Jahren verlief kraftvoll, bunt und friedlich; die über 200 TeilnehmerInnen, von denen manche über große Entfernungen angereist waren, hatten über vier Stunden lang eine Menge Spaß miteinander.
Ein schwarzbunt gemischter, teils kostümierter Haufen bewegte sich nach der Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof (mit einem Redebeitrag zur Situation bis Anfang Juli) durch die Innenstadt und zeigte staunenden Magdeburgern, wie vielfältig die Unterstützung für das künftige Zentrum ausfällt. Gleichzeitig aber auch, dass die kalte Räumung durch die Übergriffe der Polizei Anfang Juli nicht den Stillstand des Projektes “Libertäres Zentrum” bedeutet. Im Gegenteil: Ein “Kreatives Zentrum” lebt auf den Straßen Magdeburgs und in unseren Köpfen weiter – bestimmt bekam auch der ein oder andere Passant Lust auf mehr Abwechslung im Alltag. Über eine Zwischenkundgebung am Hassel gings weiter zum Buckauer Bahnhof, wo die Demo ihren Abschluss fand, jeweils mit weiteren Redebeiträgen.
Die persönliche Anwesenheit einiger Vertreter etablierter Verbände sorgte sicher mit für eine gewisse Zurückhaltung bei der Polizeieskorte. Von den altbekannten Herren der Staatsschutzabteilung wurde allerdings erneut aus einem PKW heraus in die Demo fotografiert – warum eigentlich immer diese Provokationen? Oder sind die Schnappschüsse vielleicht nur für’s private Fotoalbum gemacht worden, um sich später an diese schöne und gelungene Demonstration libertären Lebens erinnern zu können?
Libertäres Zentrum kommt – wenn nicht heute, dann eben morgen.
Vielen Dank an alle, die an der Demo teilgenommen und uns unterstützt haben! Vor allem auch für die vielen veganen Sandwiches :wink:.
Weitere Fotos könnt ihr in unserem Picasa-Webalbum finden.

18. Juli: Für Freiräume – Gegen Nazis

link
Am frühen Sonntagmorgen (12.7.) verletzten vier Neonazis einen 22jährigen Neuköllner am S-Bhf. Frankfurter Allee lebensgefährlich. Als Reaktion auf diesen und andere Übergriffe findet am Samstag um 18 Uhr eine Demonstration in Berlin Friedrichshain statt [Aufruf zur Demo]. Wir solidarisieren uns mit dem Widerstand gegen Nazis und rufen dazu auf, im Anschluss an die Freiraumdemo in Magdeburg gemeinsam nach Berlin zu fahren.
Der Zugtreffpunkt ist 15:30 Uhr am Bahnhof Buckau. Dort wird auch die Abschlusskundgebung der Freiraumdemo stattfinden.

Siempre Antifascista!