L!Z Magdeburg kommt

Der folgende, gut geschriebene Indymedia-Artikel wird hier mit minimalen, nicht sinnentstellenden Veränderungen wiedergegeben. Er stellt allerdings die Meinung seiner VerfasserIn “L!ZZY” dar und nicht zwangsläufig die des Plenums der Kampagne.

L!Z Magdeburg wird Wirklichkeit…
Kampagne für ein Libertäres Zentrum geht weiter…
Sechs Wochen erfolgreiche Hausbesetzung in Magdeburg…
Wer hätte das gedacht?

Die sechswöchige Besetzung der Freien Straße in Magdeburg im Rahmen der „Kampagne für ein Libertäres Zentrum“ ist erstaunlich erfolgreich verlaufen. Wer hätte in Magdeburg gedacht, dass es tatsächlich möglich wäre, für sechs Wochen einen Freiraum in dieser Art zu errichten? Welche linken Zusammenhänge in anderen Städten hätten gedacht, dass aus Magdeburg auch mal von einer erfrischenden Aktion und nicht nur von unproduktiven Diskussionen zu hören ist? Schon alleine deshalb war die Besetzung der Freien Straße in Magdeburg ein sehr gelungener Auftakt zur Schaffung eines Libertären Zentrums in Magdeburg.
Ja, die Besetzung der Freien Straße in Buckau war erst der Anfang und mit dem Ende der Besetzung des Gebäudes geht die „Kampagne für ein Libertäres Zentrum“ in eine neue Phase über. In den vergangenen Wochen konnten Kontakte geknüpft, Erfahrungen gesammelt und das berechtigte Anliegen teilweise verbreitet werden. Dies hat die Kampagne gestärkt und ist ein erster Schritt zur Verwirklichung des Ziels.
Kritik an den AktivistInnen, die das Haus nach einer mehrtägigen Polizeiblockade verlassen haben, steht Aussenstehenden nicht zu. Letztlich sollen die Personen Entscheidungen treffen, die auch ihren Kopf hinhalten. Darüberhinaus war es geradezu amüsant, dass alle BesetzerInnen trotz der Polizeiblockade entschlüpfen konnten. Wer hätte damit gerechnet? Die Polizisten sicherlich nicht.
Dass Entscheidungen über Alternativobjekte nicht innerhalb einer kurzen Frist und an Bedingungen geknüpft getroffen werden können, versteht sich von selbst. Es geht ja auch nicht darum, um jeden Preis einen Kompromiss mit Eigentümern, Land oder Stadt zu erreichen, sondern es geht um die Errichtung eines Libertären Zentrums in Magdeburg. Das ist ein berechtigtes und notwendiges Anliegen und welcher Preis – in ideologischer Sicht – dafür zu zahlen ist, bestimmen immer noch wir.
Bezeichnend und bei künftigen Aktionen zu berücksichtigen ist sicherlich die Berichterstattung in den abhängigen Medien. Neben der Volksstimme veröffentlichte bspw. auch die Leipziger Volkszeitung (LVZ) am 2. Juli die Pressemitteilung der Polizei Magdeburg nahezu wörtlich. Es wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass kritische Journalisten nicht wörtlich Pressemitteilungen der Polizei bei einem derartigen Sachverhalt übernehmen. Immerhin hätten Journalisten jederzeit die Möglichkeit gehabt, sich direkt mit den AktivistInnen in Verbindung zu setzten, um auch deren Sicht der Dinge zu erfahren. So muss zumindest für die Zukunft mit einer einseitigen Berichterstattung der abhängigen Medien gerechnet werden.
Die letzten sechs Wochen haben erheblich dazu beigetragen, die Möglich- und Notwendigkeit eines Libertären Zentrums in Magdeburg aufzuzeigen. Die linke Szene in Magdeburg ist etwas in Bewegung gekommen und jetzt sollten wir in Bewegung bleiben. Es dürfte notwendig sein, den Unterstützerkreis auszuweiten. Hier könnte versucht werden, weitere kapitalismuskritische Subkulturen aus Magdeburg in die Kampagne einzubeziehen. Auch die überregionale Vernetzung könnte versucht werden auszubauen.
Die vergangenen sechs Wochen waren anstrengend, haben aber auch ziemlich viel Spaß gemacht. Bis wir ein eigenes Haus haben, sollten wir Temporäre Autonomen Zonen (TAZ) in Magdeburg koordiniert schaffen.
Mit solidarischen Grüßen…
Für TAZ…
Für ein Libertäres Zentrum in Magdeburg
WBA!

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