Am Mittwoch Nachmittag erreichten die Provokationen durch zivile Einsatzkräfte der Polizei ihren bisherigen Höhepunkt: Nachdem die zwei Beamten der Abteilung Staatsschutz aus ihrem Dienstfahrzeug heraus eine Stunde lang das Eingangstor observiert und die Menschen dahinter beleidigt hatten, folgten sie einer Radfahrerin in der Freien Straße und rissen sie ohne Vorwarnung zu Boden.
Die Gewalttäter sind keine Unbekannten: Seit der Besetzung der ehemaligen SKET-Poliklinik überwachen Beamte der Magdeburger Polizei in einem silbernen Mercedes (MD-E259) fast täglich den neu entstandenen Freiraum. Sie sammeln Personalien und fertigen immer neue Fotoserien vom besetzten Gelände an. Diese Art der Überwachung ist dermaßen penetrant und nervtötend, dass die Vermutung nahe liegt, die Herren Staatsschützer nutzten die Hausbesetzung als Austragungsort ihres mittlerweile persönlichen Kampfes gegen die linke Szene.
Wir fordern die Polizei auf, die andauernden Provokationen sofort zu beenden. Wir dulden keine Polizeigewalt und werden einen weiteren Übergriff nicht unbeantwortet lassen.
Kampagne “Für ein Libertäres Zentrum in Magdeburg”
Author: liz
Piraten-Bauwochenende 26. bis 28. Juni
Diese Woche im Squat
Am Mittwoch findet an der Magdeburger Uni und FH der Bildungsstreik statt. Treffpunkt für die Aktionen ist 13 Uhr vor der Uni-Mensa.
Abends wollen Nazis in Halle anlässlich des Jahrestages des 17. Juni 1953 demonstrieren. Verschiedene Gruppen werden versuchen, den Aufmarsch zu verhindern. Ein Zugtreffpunkt wird per Email-Verteiler rungeschickt. (Wenn ihr den nicht bekommt, schaut einfach nachmittags mal im Haus vorbei)
Donnerstag gibt’s Kino im Squat. Beginn 20 Uhr.
Am Wochenende wird es in Berlin die Abschlussaktion der Action Weeks 2009 geben. Den ganzen Samstag über werden Freiraum-AktivistInnen versuchen, den leerstehenden Berliner Flughafen Tempelhof zu besetzen und dort einen neuen Freiraum zu schaffen. Wir verstehen uns als Teil der Wir bleiben Alle! Kampagne und werden uns an den Aktionen beteiligen. Deshalb gibt’s am Wochenende keine Veranstlatungen im Haus. Wenn ihr aus irgendwelchen Gründen nicht nach Berlin fahrt, könnt ihr dennoch gerne im Libertären Zentrum vorbeischauen.
Mithilfe benötigt
Hallo, das Organisieren von Festen, Konzerten und VoKü kostet ganz schön viel Kraft. Falls ihr uns unterstützen wollt beim Auf- und Umbau, bei Aufräumarbeiten, beim Gemüseschnippeln und Kochen etc. pp., oder falls ihr uns einfach mal eine Kanne Kaffee vorbeibringen möchtet (sichert euch noch heute einen Platz in unserem Herzen!): ihr seid willkommen! Wir sind für jegliche Unterstützung dankbar. 🙂
Kommt einfach am Haus vorbei oder ruft das Infotelefon an.
Vielen Dank!
Feier zum vierwöchigen Bestehen [update]
Am Wochenende wird die Besetzung vier Wochen alt.
Das werden wir feiern!
Freitag, 12. Juni
21 Uhr Punkrock Konzi mit Banal [Tangermünde]
Samstag, 13. Juni
Ab 19 Uhr gibt’s Vokü, Musik und eine kleine Infoveranstaltung über die derzeitige Situation im Squat
Ab 21 Uhr Live-Hardcore, u.a. mit The Lines We Cross [Leipzig] und dem Liedermacher Fidl Kunterbunt [Berlin]
Eintritt auf Spendenbasis.
Diskussionsveranstaltung zum Konflikt zwischen AntifaschistInnen in Magdeburg
In den letzten Wochen wurden wir von verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen nach unserer Position gegenüber der Gruppe „Zusammen Kämpfen“ gefragt. Die Nachfragen beziehen sich auf den Konflikt zwischen israelsolidarischen und antiimperialistischen AntifaschistInnen, der seit einigen Jahren in Magdeburg besteht und zum Teil mit Gewalt ausgetragen wurde.
Wir als Kampagne „Für ein Libertäres Zentrum in Magdeburg“ wollen uns inhaltlich zu dem Konflikt nicht positionieren. Jedoch bieten wir Raum für Diskussionen und Veranstaltungen, um Debatten führen zu können mit dem Ziel, den Konflikt auf eine inhaltliche Ebene zurückzuführen.
Definitiv werden wir keinerlei Angriffe, Pöbeleien oder Beleidigungen im Libertären Zentrum oder außerhalb davon dulden. Wir erwarten, dass inhaltliche Differenzen respektvoll und gewaltfrei ausgetragen werden. Wer das nicht kann oder will, hat hier nichts verloren. Falls solche Dinge vorkommen, sollten sie durch die Betroffenen direkt hier zur Sprache gebracht werden.
Um die Diskussion über den Umgang innerhalb antifaschistischer Strukturen voran zu bringen, laden wir alle beteiligten und interessierten Gruppen zu einem Treffen ins Libertäre Zentrum ein. Wer Interesse an der Diskussion hat, kann uns anschreiben, um Datum und Uhrzeit zu erfahren.
nkotb zum libertären zentrum
auch kritische anmerkungen wie voll gegen die wand lesen wir natürlich gerne.
Zum Scheitern der Gespräche mit der MDSE
Wie bereits vor einigen Tagen berichtet, scheiterten die Gespräche mit dem Eigentümer des von uns besetzten Geländes. Es sollte über ein Alternativobjekt in der Schönebecker Straße verhandelt werden.
Einige Menschen der Kampagne “Für ein Libertäres Zentrum in Magdeburg” führten gemeinsam mit der Geschäftsführung der MDSE eine Besichtigung des Alternativobjektes durch. In Gesprächen vor der Besichtigung war mit dem MDSE-Justiziar Bogendörfer vereinbart worden, dass den BesetzerInnen – sollten sie Verhandlungsbereitschaft signalisieren – ein Kauf des Objektes für einen symbolischen Euro ermöglicht werden sollte. Dieser Kaufpreis entspräche dem Marktwert des sich in schlechtem Zustand befindlichen denkmalgeschützten Gebäudes. Das Kaufangebot war zuvor ferner daran geknüpft, dass die BesetzerInnen das Gelände der ehemaligen Poliklinik räumen würden, sobald die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen seien.
Nun entschieden die Eigentümer bei der Besichtigung jedoch nicht nur, dass hier, entgegen früher Auskünfte, über ein Gebäude ohne zugehöriges Gelände gesprochen wurde (Zukauf für 35 Euro/qm freilich möglich!). Auch die in Aussicht gestellten Verhandlungen würden nur stattfinden, sofern die Villa innerhalb von ca. 5h (bis 16 Uhr nachmittags am 2. Juni) geräumt würde. Abgesehen von der logistischen Unmöglichkeit, das Gelände innerhalb solch kurzer Zeit zu räumen, hätte unser Entscheidungsorgan, das basisdemokratisch organisierte und im Konsens entscheidende Hausplenum, innerhalb dieser kurzen Zeit nicht zusammentreffen können (einige Kampagnenmitglieder gehen geregelten Arbeiten nach, andere sind Studenten, etc.).
Während nkotb behauptet, die BesetzerInnen hätten keine Vorstellungen von der benötigten Objektbeschaffenheit gehabt und wären darum entscheidungsunfähig gewesen, ist genau das Gegenteil der Fall.
hätten die BesetzerInnen zum anderen klare Vorstellungen davon gehabt, welche Anforderungen sie an ein Gebäude stellen, hätten sie nicht auf 2 Tage Bedenkzeit bestehen müssen.
Eben weil konkrete Pläne und eine konsensual erarbeitete Konzeption eines Libertären Zentrums existierten, wurde Bedenkzeit benötigt: Zum Einen gab es Zweifel, ob das angebotene Haus genug Platz für die Umsetzung unserer Ideen böte. Zum Anderen benötigen wir zur Umsetzung unseres Konzeptes eine größere Freifläche, auf der ein Garten und Wagenplatz angelegt werden können. Da im Angebot der MDSE keine solche Fläche enthalten war (und uns dieser Umstand erst 5h vor der geforderten Räumung offenbart wurde!), hätte im Plenum entschieden werden müssen, ob man auf diese (von einigen als essenziell erachtete) Projekte hätte verzichten können und wollen.
Es ist also mitnichten der Fall, dass wir das Angebot für ein Alternativobjekt abgelehnt hätten. Uns wurde schlichtweg keine Möglichkeit eingeräumt, über dieses Angebot zu befinden.
Beware of the Zivilpolizei
In den letzten Tagen kam es in der Umgebung des Geländes zu einer erhöhten Präsenz von Zivilpolizisten. Jede auch noch so kleine Gesetzesüberschreitung (Fahrrad angeblich nicht verkehrssicher, Telefonieren beim Fahrradfahren etc. pp.) wurde als Vorwand genutzt, Personalien festzustellen. Gegen einen vor dem Gelände aufgegriffenen Menschen werden juristische Schritte wegen angeblichen Hausfriedensbruchs eingeleitet.
Wenn ihr uns besuchen kommt, achtet also bitte darauf, dass ihr euch speziell in der Nähe des besetzten Geländes möglichst gesetzeskonform präsentiert, um der Polizei keine Angriffsfläche zu bieten. Achtet auf verdächtige Pkw in Hausnähe (die Zivilpolizei-Streifenwagen sind meist mit zwei Leuten besetzt). Versichert euch vor dem Betreten und beim Verlassen des Geländes, dass man euch nicht aus Fahrzeugen heraus beobachtet. Bringt euch ein Tuch o.ä. mit, um euch ggf. schnell vermummen zu können, während ihr euch auf dem Gelände befindet (es kam schon vor, dass Polizisten durch das Tor fotografiert haben).
Im Zweifelsfall könnt ihr immer das Infotelefon anrufen; die Leute dort wissen meistens bescheid, ob und wo sich gerade Polizisten in Hausnähe rumtreiben.
Wochenendprogramm
Samstag
- 13 Uhr Kundgebung gegen den Einzug der NPD in den Stadtrat [am Alten Markt]
19 Uhr kleines Konzert mit Fidl Kunterbuntentfällt!- 21 Uhr Kinoabend
Sonntag
- 14 Uhr “3 Wochen Squat” Diskussionsrunde über die Perspektive des Libertären Zentrums; eingeladen sind alle UnterstützerInnen und Interessierte
- 19 Uhr Vokü