Pfingstprogramm ;) [update]

Zwei Wochen Hausbesetzung! Das wollen wir mit ein paar Veranstaltungen feiern. Gerade läuft alles noch sehr spontan, deswegen gibt’s noch kein genaues Programm. Es wurden einige Bands und verschiedene Gruppen für Infoveranstaltungen angefragt: also lasst euch überraschen!
So viel steht fest:
Samstag:
Vokü und Kino – ab 20 Uhr
Sonntag:
16 Uhr „Was tun wenn’s räumt?“
Infoveranstaltung mit der Magdeburger Ortsgruppe der Roten Hilfe [angefragt]
ab 20 Uhr ZweiWochenSquatParty & Konzi

Montag:

ab 12 Uhr Brunch
13 Uhr Infoveranstaltung zum Squatten des Tempelhof-Geländes
16 Uhr “Strategisches Anti-Nazi-Wählen”
Diskussionrunde über eine linksradikale Beteiligung an den Stadtratswahlen
Einen Veranstaltung einiger AnarchististInnen aus Magdeburg
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genaueres folgt bald
kommt vorbei, feiert mit uns, macht mit!
WIR BLEIBEN ALLE
unserhaus!

We call it ‚Kahlschlag‘

In den Morgenstunden des 28. Mai wurden hinter dem Zaun des brachen Deutsche Bahn (DB) Geländes, das an der Freien Straße dem Eingangstor der besetzten Villa gegenüber liegt, mit einer Motorsäge auf einer Breite von etwa 10 Metern Sträucher und kleinere Bäume umgehackt (siehe Bilder). Da am Vortag das Tor des bisher kaum frequentierten Bahngeländes aus einem DB-PKW heraus per Schlüssel geöffnet wurde, liegt es auf der Hand zu vermuten, dass diese Aktion mit Genehmigung der DB statt findet. By the way, auch die DB besitzt bundesweit etliche leerstehende Häuser.
Kahlschlag Kahlschlag
Im Anschluss wurde vom DB Gelände aus auf den Vorhof der Villa fotografiert, höchstvermutlich durch einen Polizeifotografen um Personen zu identifizieren, damit sie später wegen Hausfriedensbruchs belangt werden können. Durch lautes Rufen konnte der Fotograf jedoch in die Flucht getrieben werden. Die Macht des Wortes wirkt also noch.
Banausen!
Die BesetzerInnen sehen dieses Vorgehen als unnötige Provokation an. Zudem wurde durch das unfachmännische Abholzen der bisher sehr hübschen Grünpflanzen das ästhetische Empfinden der schöngeistigen VillenbewohnerInnen grob verletzt. Sie sehen es als einen Ausdruck von Unkultur und Banausentum. Nachdem die ehem. Gruson-Villa als historisch markantes Gebäude der Stadt Magdeburg jahrelang dem Verfall überlassen wurde, wird nun offenbar eine erweiterte Kahlschlagstrategie gefahren, die den Aufenthalt dort z.B. bei Veranstaltungen vergällen soll. Als Überwachungsmechanismus zur Einschüchterung und Unterbindung übergroßer Freiheitstendenzen in Fortsetzung des Helikoptereinsatzes am 26. Mai.
Was folgt als nächstes?
Was folgt nun als nächstes? Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange? Großflächige Planierung der Areale um die Villa herum? Anschließendes Anlegen einer gigantischen Betonfläche, auf der Personen auf hunderte Meter Entfernung hin abfotografiert werden können? Ausrufen einer Bannmeile um das zukünftige Libertäre Zentrum? Errichtung einer Mauer dort herum mit Checkpoints und MP im Anschlag?
Besucher der Villa werden gebeten, Transparente, Planen oder Tücher mitzubringen, die als straßenseitiger Sichtschutz dienen können oder unerwartet andere kreative, selbstverständlich gewaltfreie Einfälle gegen den Kahlschlag zu haben.

Räumung droht

Seit dem 16. Mai ist die ehemalige Industriellenvilla in der Freien Straße besetzt. Die BesetzerInnen wollen dort ein Libertäres Zentrum errichten. Nun scheint das Projekt sehr bald durch die Polizei geräumt zu werden.

11 Tage besetztes Haus

In der letzten Woche gab es fast jeden Tag Veranstaltungen auf dem besetzten Gelände: tägliche Vokü, eine Lesung, Kreativwerkstätten und am Samstag ein Fest mit Hip-Hop-Konzert. Innerhalb dieser kurzen Zeit entwickelte sich das Haus zu einem Anlaufpunkt für Magdeburg: tagsüber wurde am Gebäude gebaut und das Gelände gestaltet, Abends trafen sich immer dutzende Menschen, um am Feuer zu sitzen. Viele UnterstützerInnen besuchten uns in dieser Zeit: an dieser Stelle vielen Dank nach Erfurt, Berlin und all die anderen Städte!

Reaktionen und Gespräche

Auf die Besetzung gab es von den verschiedensten Seiten Reaktionen. Es gab einiges an Medienaufmerksamkeit, unter anderem berichtete der MDR.
Mehrere Vereine und die Stadtratsfraktion der Grünen sprachen sich für das Anliegen der Freiraumkampagne aus und unterstützten die BesetzerInnen auf verschiedene Art und Weise.
Es wurde ein Gespräch vorbereitet, zu dem VertreterInnen der Stadt, verschiedener Ämter und Vereine zusammen mit den BesetzerInnen über eine mögliche Legalisierung beraten werden.

Die Eigentümer

Das Gelände gehört der MDSE, welche sich wiederum zu 100% im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt befindet. Die Eigentümer setzten einerseits auf Deeskalation und signalisierten Gesprächsbereitschaft. Andererseits stellten sie Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und bereiteten damit die Grundlage für eine Räumung. Gestern lief die Frist aus, bis zu der die MDSE ihren Strafantrag hätte zurückziehen sollen. Nun scheint die Polizei die Entscheidung in ihren Händen zu sehen und wird wahrscheinlich demnächst versuchen, zu räumen. Aus verschiedenen Quellen wurde dies bestätigt. Die BesetzerInnen rechnen mit einer Räumung am Mittwoch oder Donnerstag.

Tag X

Am Tag der Räumung wird es verschiedene Aktionen in Magdeburg geben, um unserer Wut und unseren Wünschen Ausdruck zu verleihen.
An unsere UnterstützerInnen aus anderen Städten:
Wir rufen euch zu vielfältigen Aktionen in euren Städten auf: Werdet aktiv und verteidigt selbstorganisierte Freiräume!
WIR BLEIBEN ALLE

Dinge, die wir noch benötigen

Wir sind auf Sachspenden angewiesen und suchen folgende Dinge:

  • große Bauplanen/-folien zum Dach Abdichten
  • Seile/ Wäscheleinen zum Abspannen
  • Bau- und Brennholz
  • Nägel, Schrauben, Winkel, …
  • Stromaggregat und Benzin dafür
  • Gasflaschen zum Betreiben des Kochers
  • Kunststofffolie und Klebebänder zum Reaprieren der kaputten Fenster
  • Garten- und Bauwerkzeuge
  • Haushalts- und Baueimer
  • Arbeitshandschuhe
  • Müllsäcke
  • Baufachleute (Handwerker, Architekten, …)
  • Subnotebook oder kleines Notebook zum mobilen Internetzugriff (Akkulaufzeit mind. 2 Stunden)

und natürlich auch Essen (Gemüse, Brote, Sprudel, …).
Wer was hat, einfach bei uns melden oder direkt vorbeibringen. Vielen Dank!

BAMD über die Hausbesetzer(innen)

Eine kleine Ermutigung
Hej ihr Leute vom besetzten Haus,
ich wollte nur mal sagen, dass man bei euch merkt, dass ihr bei dem was ihr macht mit Herz dabei seid.
Oft erlebt man in der Polit-Szene soviel verbitterte Menschen, deren Motivation ist sich selbst gerecht zu werden.
Leute die mit Herz dabei sind, gibt es leider immer weniger.
Macht weiter so. Lebt eure Träume! Es ist kein leichter Weg aber ihr schafft das!

Quelle

Anfrage bei „Future“ über Unterstützung

Anfrage bei „Future – Die junge Alternative“ über Unterstützung für das besetzte Haus
Antwort: Michael Stage
Hi Rüdiger,
einige Mitglieder von uns haben in ihren früheren Jahren (…) ebenso wie ihr aktiv gegen bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen und politischen Entscheidungen protestiert, zwar nicht mit aktiver Hausbesetzung, dafür aber mit Mahnwachen, Sitzblockaden, Demos usw. Leider scheinen heute Jugendbewegungen der Vergangenheit anzugehören, weil viele sich nur noch für ihre eigene und nicht mehr der gesellschaftlichen Entwicklung einsetzen.
Wichtig für uns bei solchen Protesten ist der Verzicht auf Gewalt, sowohl auf Seiten der „Aktivisten“, ABER AUCH AUF SEITEN DER POLIZEI! Gerade letztere nimmt sich meiner Meinung nach immer öfter Freiheiten heraus, die man als polizeiliche Willkür bezeichnen kann. Oftmals übertriebene Handlungen, die zu weiteren Taten provozieren. Hier muss man dringend die Strategie in Bezug auf Verhalten und Akzeptanz überarbeiten.
Bei der Hausbesetzung eines seit 15 Jahren leerstehenden und vom Eigentümer bewusst verfallen gelassenen Hauses ist komplett auf Gewalt verzichtet wurden. Die Vorbereitung der Aktion schien auch sehr gut vorbereitet gewesen zu sein!
Und wenn man dann als Hintergrund der Besetzung lesen kann:
„Wir wollen den Leerstand kreativ nutzen und einen Freiraum für viele unkommerzielle kulturelle und politische Projekte schaffen. Zudem soll das Libertäre Zentrum Schutz vor rassistischen und anderen Übergriffen bieten. Wir organisieren uns und werden uns aktiv gegen die NPD und ihren Wahlkampf engagieren.“
dann ist es wohl absolut verständlich, dass wir als future! die Aktion und auch die Gründung eines libertäres Zentrums hier in Magdeburg unterstützen!
Wichtig ist jetzt, dass beide Seiten aufeinander zugehen. Wir werden unsere politischen Möglichkeiten nutzen, um dieses Zugehen zu erleichtern. Ich persönlich werde mich am Montag mit Sören (Herbst) deswegen unterhalten und überlegen, was wir machen können!
Viele Grüße
Micha

Quelle: BAMD

business as usual

Unser squat gibt’s jetzt eine Woche, das feiern wir am Samstag mit einem kleinen Fest. 17 Uhr gibt’s ne Lesung von Kolle und 18 Uhr den HipHop Act Vit-Armin B, danach nettes am Feuer sitzen. Das ganze als BeutelParty, wenn ihr also vorbei kommt bringt gerne was mit.

Ansonsten sehen unsere Tage wie folgt aus:

  • 10 Uhr Frühstück mit Plenum und Tagesplanung
  • ab dann Baugruppentreffen, Kreativwerkstatt, Aktionen hier & da …
  • 16 Uhr VoKü-Treffen für alle, die kochen wollen
  • ab 17 Uhr Bierchen & Café, oft auch Programm

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